Nr. 12 Abschlusskonzert Halle (Westf.) - Brahms und Mauersberger
Sa.
15.02.2025
17 Uhr
- Artikel-Nr.: A10203.1
Mit der Zerstörung Dresdens in den Tagen und Nächten des 13. bis 15. Februars 1945 wurde das Ende des zweiten Weltkrieges maßgeblich eingeleitet. Unter dem Eindruck der zerstörten Stadt komponierte der damalige Leiter des Dresdner Kreuzchores, Rudolf Mauersberger, die eindrückliche und bedrückende Motette „Wie liegt die Stadt so wüst“, die er mit seinem Chor in der ersten Vesper nach Kriegsende, am 4. August 1945, aufführte. Sie ist Teil des „Zyklus Dresden“ und wurde später regelmäßig zusammen mit Mauersbergers „Dresdner Requiem“ aufgeführt. Der Komponist Robert Schumann schrieb 1853 über den damals 20-jährigen Johannes Brahms: „Wenn er seinen Zauberstab dahin senken wird, wo ihm
die Mächte der Massen, im Chor und Orchester, ihre Kräfte leihen, so stehen uns noch wunderbarere Blicke in die Geheimnisse der Geisterwelt bevor.“ Dass ausgerechnet Schumanns früher und tragischer Tod ein Impuls zur Erfüllung dieser Prophezeiung war, konnte Schumann damals nicht ahnen. Denn die ersten Keime des Deutschen Requiems entstanden unter dem Eindruck der psychischen Erkrankung und des Todes von Schumann (1856), der ein guter Freund von Brahms war.
Eine erste Ausarbeitung erfolgte 1860/61, die Fertigstellung fand aber erst 1866 statt. Die Uraufführung fand am Karfreitag 1868 im Bremer Dom unter Brahms’ Leitung statt. Die Wirkung des Werkes beschreibt Clara Schumann, die Frau von Robert Schumann und große Pianistin der Zeit, bereits einige Zeit vorher, als Brahms ihr die Noten übersendet: „ ... aber sagen muss ich Dir noch, dass ich ganz und gar erfüllt bin von Deinem Requiem, es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig anderes. Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend.“
AUSFÜHRENDE
■ Hanna Zumsande (Sopran)
■ Felix Schwandtke (Bass)
■ Bach-Chor der Johanniskantorei
■ Orchester „La Réjouissance“(Leitung: Gregor v. d. Boom)
■ Leitung: Friedemann Engelbert
Einlass ab 16.15 Uhr