Nr. 3 Friedenskonzert I - "Venezia nel dolce pace"
So.
02.02.2025
17 Uhr
- Artikel-Nr.: A10193
Georg Poplutz und das Johann Rosenmüller Ensemble präsentieren besondere Werke von Schütz und Rosenmüller, den beiden wichtigsten deutschen Komponisten des 17. Jahrhunderts, und verbinden diese mit Kompositionen italienischer Meister, die Schütz und Rosenmüller während ihrer Zeit in Italien kennenlernten. Während in Deutschland der Dreißigjährige Krieg wütete, der sich vom lokalen Aufstand der böhmischen Stände zu einem umfassenden Konflikt entwickelte und von europäischen Großmächten auf deutschem Boden geführt wurde, herrschte in Italien weitgehend Frieden. Es verwundert´nicht, dass deutsche Musiker in diesen trüben Zeiten die Chance ergriffen, „nach Italiam“ zu reisen, wenn sich ihnen die Gelegenheit bot. Heinrich Schütz, der schon von 1609 – 1612 in Venedig bei Giovanni Gabrieli studiert hatte, gelang es im Jahr 1628, seinen Dienstherrn Herzog Johann Georg I. zu Sachsen davon zu überzeugen, ihm Urlaub für eine erneute Italienreise zu gewähren, um in Venedig den neuen konzertierenden Stil kennenzulernen. Diese neuen Strömungen schlugen sich in seiner 1628 in Venedig gedruckten Sammlung „Sinfoniae sacrae“ nieder.
Wahrscheinlich nutzte Schütz seine Kontakte in Venedig, um Johann Rosenmüller 1645/46 eine Studienreise nach Venedig zu ermöglichen. Rosenmüller, der sich zum bedeutendsten deutschen Komponisten der Generation zwischen Schütz und Bach entwickeln sollte, erfuhr vielfache Unterstützung durch Schütz, der Rosenmüllers musikalische Begabung hoch geschätzt hat, steuerte er doch ein Gedicht für Rosenmüllers „Paduanen, Alemanden, Couranten, Balletten, Sarabanden, mit drey Stimmen und ihrem Basso pro Organo“ von 1645 bei, übertrug ihm den Vertrieb seiner Sammlung „Symphoniarum sacrarum secunda pars“ von 1647 und stellte ihm für den Druck „Andere Kernsprüche“ von 1652/53 sein privates Papier zur Verfügung. Im 1648 in Leipzig erschienenen ersten Teil der „Kernsprüche“ verarbeitete Rosenmüller die Einflüsse seiner Italienreise, wie es sein
Gönner Heinrich Schütz zwanzig Jahre zuvor getan hatte.
AUSFÜHRENDE
■ Georg Poplutz (Tenor)
■ Johann Rosenmüller Ensemble
■ Arno Paduch (Zink und Leitung)
■ Volker Mühlberg (Violine)
■ Johannes Vogt (Chitarrone)
■ Jürgen Banholzer (Orgel)
Einlass ab 16.15 Uhr